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Gastrezension zu "Die Gefangene von Golvahar" von Melissa Bashardoust (Johanna vom Büchercafé)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

Inhaltsangabe des Verlages: 

Verborgene Zimmer, Türen und Gänge – das ist Sorayas Welt am Hofe. Sie lebt in den Schatten des prunkvollen Palasts, wie eine Gefangene, nicht wie eine Prinzessin, und dabei ist Soraya die Zwillingsschwester des jungen Schahs. Doch nur so kann sie ihr tödliches Geheimnis verbergen: Durch ihre Adern fließt Gift, wen sie berührt, der muss sterben. Dann begegnet sie Azad und der Wunsch, ihn zu berühren, wird übermächtig. Aber Soraya kann den Fluch des Dämons nicht brechen, ohne ihre Familie und ihr Volk in große Gefahr zu bringen …

Rezension:

Melissa Basharoust hat mit “Die Gefangene von Golvahar” ein Buch geschrieben, das man nur mit dem Wort “anders” betiteln kann. Sie bringt einen vollkommen neuen Wind in das Jugendbuch-Fantasy-Genre und sprengt jedes Klischee, womit sie mich komplett überrascht, aber auch begeistert hat. Die persische Mythologie wurde sehr gut mit eingebunden, man lernt zwar neues, jedoch wird man auch nicht mit Namen und Kreaturen überrumpelt, die man sich alle auf einmal merken muss und ohne die man der Geschichte nicht folgen kann. Ich mochte die Kapitel sehr, in denen der Grund für Sorayas „Gabe“ wie ein Märchen geschildert wurde. Die Autorin hat eine wundervolle Welt erschaffen, in deren Schönheit ich mich sofort verliebt habe. 

Ihre Charaktere sind undurchschaubar und vor allem Soraya ist eine komplette Antiheldin. Obwohl ich als Leserin immer bei ihr bin, wusste ich nie, wie sie sich entscheiden oder was sie machen wird. Sie kommt vielen Geheimnissen und Intrigen auf die Schliche, die ihr Weltbild zerstören und die Geschichte und deren Verlauf immer verdrehen. Es gibt so viele Überraschungen und Wendungen, mit denen ich nie gerechnet hätte und die mich immer in meinen eigenen Überlegungen über den Verlauf der Geschichte durcheinandergebracht haben, weil ich einfach nie im Leben mit diesen gerechnet hätte.  

Soraya ist aufgrund ihrer Gabe so verletzlich und trotzdem so stark und mutig! Sie hat gelernt mit ihrer „Gabe“ umzugehen, was natürlich nicht bedeutet, dass sie menschliche Berührungen vermisst.

Die Autorin schafft es, dass in ihrem Buch selbst die sonst so festen Grenzen zwischen “Gut” und “Böse” verschwimmen, wodurch natürlich auch eine Frage aufkommt: Wer/Was ist gut bzw. Böse und wer/was ist dafür ausschlaggebend? 

Fazit:

Ein komplett anderes Jugendbuch, welches sich einfach jedem Klischee entgegenstellt. Ich bewerte das Buch mit 5 Sternen und empfehle es Jugendlichen ab 14 Jahren.

 

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