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"BookLess - Wörter durchfluten die Zeit" von Marah Woolf (Johanna)

Bewertung: ⭐⭐

Kurzmeinung: Extrem langweilig und kein bisschen originell. Abgebrochen!

 

Schade!

Lucy und die Bücher sind schon immer besonders verbunden, denn sie hört deren Flüstern und trägt ein besonderes Mal am Handgelenk. Als sie in der Bibliothek zu arbeiten anfängt, rufen diese sie um Hilfe und die 17-jährige macht eine schreckliche Entdeckung: Immer mehr Bücher zerfallen zu Staub und außer Lucy kann sich niemand mehr an großartige Autor*innen und deren Werke erinnern. Was ist da bloß los? Und was hat der geheimnisvolle Junge damit zu tun, von dem sich Lucy magisch angezogen fühlt?

 

Das Thema hat mich, wie vermutlich jeden Bücherwurm, sofort angesprochen. Ein Buch über Bücher, ein Traum! Die Idee ist auch anfangs recht gut, ein Waisenmädchen, das seine Herkunft nicht kennt aber eine besondere Gabe hat. 

Positiv aufgefallen sind mir auch direkt die schönen Zitate über jedem Kapitel. 

Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog und endet wohl auch wieder damit, doch bis dahin bin ich gar nicht erst gekommen...

Dann geht es nämlich ziemlich schnell den Berg hinab: Der Spannungsbogen flacht völlig ab und außer Gesprächen und Schnulzerei zwischen Lucy und Nathan passiert eigentlich gar nichts. Klar, die oben beschriebene Handlung mit den zerfallenen Büchern wird zwar eingebaut, spielt aber längst keine so große Rolle wie sie sollte. 

Die Charaktere sind leider auch überhaupt nichts besonderes und man erfährt kaum etwas über sie. Von der Protagonistin Lucy hätte ich gerne mehr gewusst, als nur dass sie Bücher flüstern hört. Durch ihre Handlungen merkt man außerdem bald, dass sie furchtbar naiv ist und ständig falsche Entscheidungen trifft. Sie vertraut Nathan, den sie eigentlich kaum kennt, Geheimnisse an, die noch nicht einmal ihren Freund*innen erzählt. Letzterer sieht natürlich supergut aus, ist aber der "Böse". Ich denke, das kann ich an dieser Stelle sagen, weil es sowieso schnell klar wird. Ihr merkt, es ist eine typische naive-Protagonistin-und-gutaussehender-Bösewicht-Beziehung, was kein bisschen kreativ oder originell ist. 

Bezeichnet man schon die Hauptcharaktere als flach, so weiß ich nicht, welches Wort man noch für die Nebencharaktere finden kann. Flacher als eine Briefmarke? Der einzige Unterschied zwischen Lucys Mitbewohnerinnen Marie und einer, deren Namen ich noch nicht einmal mehr weiß, ist ebendieser Name. Und vielleicht, dass Marie in der Bücherei arbeitet und die andere nicht. 

Der Schreibstil ist nicht sonderlich erwähnenswert, die Sätze sind sehr einfach gehalten und trotzdem war jeder einzelne vor Langeweile eine Qual. 

Die Perspektive wechselt nach einer Weile zwischen mehreren Sichtweisen hin- und her, was mich erst gefreut hat, aber schnell zu viel wurde. Dann springt sie nämlich so oft, dass man bald nicht mehr weiß, aus wessen Sicht eigentlich gerade geschrieben wird.

 

Ich hatte das Buch zweimal aus der Onleihe ausgeliehen, also insgesamt 42 Tage, trotzdem habe ich es nicht geschafft zu beenden. Es gab einfach viel bessere Bücher zu lesen! Jetzt werde ich mich auch nicht weiter damit quälen. Ich weiß ja nicht, was in Band zwei und drei noch passiert, aber wenn es so viel ist wie hier, hätte alles locker in einen Band gepasst. Der wäre dann vielleicht spannender gewesen.

 

 

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