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Gastrezension zu "Love to share" (Miriam)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Eine unglaublich romantische, witzige und fantasievolle Geschichte mit mehr Tiefgang, als man zunächst vermutet.

 

Wenn man verzweifelt ist, wird man offener, meint Tiffy. Nach der Trennung von ihrem Freund sucht sie dringend eine günstige neue Bleibe.

Leon braucht Kohle und beschließt, seine Ein-Zimmer-Wohnung, in der es nur ein Bett gibt, während seinen Nachtschichten unterzuvermieten.

Obwohl sich die beiden ein Bett teilen, sind sie sich noch nie begegnet. Bis Tiffy eines morgens verschläft und Leon schon von seiner Nachtschicht zurück ist…

 

Mir hat das Buch unfassbar gut gefallen. Die Geschichte der beiden wird abwechselnd aus Leons und Tiffys Perspektive erzählt. Dadurch, dass in Leons Erzählungen häufig die Subjekte und Redebegleitsätze weggelassen werden, während Tiffy sehr ausladend beschreibt, kann man sofort unterscheiden, in welcher Perspektive man sich befindet. Ich weiß, vielleicht gefällt das nicht jeder:m, aber ich mag es gerne.

 

Am Anfang der Geschichte dachte ich, es wäre einfach nur eine leichte Liebesstory zwischen zwei unterschiedlichen Menschen, ganz klassisch eben. Doch ich habe mich getäuscht. Als immer wieder  Tiffys Ex Justin auftaucht, wird schnell klar: Es geht nicht nur um Leon und Tiffy, sondern genauso um Tiffys letzte Beziehung, die ziemlich toxisch war und definitiv Spuren bei ihr hinterlassen hat. Die Autorin Beth O´Leary spricht hier ein wichtiges Thema an und macht klar, dass es völlig okay ist, eine Therapie zu machen, wenn man sie braucht.

 

Ich liebe außerdem, dass alle Nebencharaktere ihre:seine eigene Geschichte haben und unfassbar genau ausgearbeitet sind. So geht es zum Beispiel auch um Mr. Prior, einen alten Mann aus dem Hospiz, in dem Leon arbeitet, und seine verschollene Jugendliebe Johnny White. Am besten von allen Charakteren hat mir jedoch Richie gefallen, Leons kleiner Bruder, der zu Unrecht im Gefängnis sitzt und mit seiner witzigen Art definitiv das Zeug zum Bookboyfriend hat.

 

Insgesamt ist „Love to share“ von Beth O´Leary, übersetzt von Pauline Kurbasik und Babette Schröder (die auch sehr gute Arbeit geleistet haben) eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die sich bereits besser kennen, als sie gedacht hätten, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Doch die Story ist längst nicht so flach wie in anderen Liebesromanen, im Gegenteil: Es werden nebenbei wichtige Themen vermittelt und es passiert viel mehr zwischen verschiedensten Figuren, als nur zwischen Leon und Tiffy. Eine definitive Leseempfehlung!

 

 

P.S.: Eigentlich hasse ich Altersempfehlungen, weil jeder Mensch unterschiedlich ist, aber dieses Buch empfehle ich ab 13 oder 14 Jahren. Mehr kann ich nicht sagen, ich will ja nicht spoilern.

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