"The Thursday Murder Club" von Richard Osman (Miriam)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Eine unfassbar raffinierte Geschichte voller liebenswerter Charaktere, zusammen mit einer Prise Humor.

Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim verbringen ihr Rentnerleben auf „Coopers Chase“, einer luxuriösen Seniorenresidenz, irgendwo auf dem Land in England. Zeitung lesen und Kaffee trinken – das klingt entspannt, aber auch irgendwie langweilig, finden die vier. Jeden Donnerstag treffen sie sich im Puzzle-Raum und lösen längst vergessene Kriminalfälle aus den Siebzigern, bis plötzlich in ihrem direkten Umfeld ein Mord geschieht. Aber sie wären nicht der ‚Thursday Murder Club‘, wenn sie nicht auch in diesem Fall ermitteln würden.

Ich war von Beginn an ein riesiger Fan von „The Thursday Murder Club“ von Richard Osman. Die Art, aus welchen Perspektiven erzählt wird, hatte ich zuvor noch nirgendwo gesehen, aber ich sofort begeistert. Zum einen gibt es die Kapitel, wo Joyce in der Ich-Perspektive in ihr Tagebuch schreibt. Bei den restlichen Kapiteln wird in der dritten Person geschrieben, aber dennoch immer aus der Perspektive eines Charakters geschrieben. Wer genau das ist, erfährt man jeweils zu Beginn des Kapitels: „Ibrahim liest Zeitung, als…“, zum Beispiel. Dieser Erzählstil hat, finde ich, perfekt zu der Geschichte gepasst.

Der Plot der Geschichte erscheint einem zu Beginn des Buches sehr simpel, fast schon langweilig. Doch schon bald merkt man, dass das überhaupt nicht der Fall ist. Eigentlich trifft eher das Gegenteil auf die Geschichte zu. Obwohl es vor allem gegen Ende des Buches sehr kompliziert wird, habe ich nie den Faden verloren. Okay, nicht ganz, aber das lag nur daran, dass ich mir englische Namen so schlecht merken kann.

Alles in allem ist „The Thursday Murder Club“ von Richard Osman ein wahres Meisterwerk. Ein überaus spannender Krimi, den man am besten bei schlechtem Herbstwetter mit einer Tasse Tee liest. Und ehe man den ersten Keks abbeißen konnte, ist man auch schon eingetaucht; in eine geniale und überaus clevere Kriminalgeschichte, die sich über Jahrzehnte erstrecken zu scheint.