"Loveless" von Alice Oseman (Johanna)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Eines der Bücher, die einfach gelesen gehören!

Das A in LGBTQIA+

Georgia ist 18 Jahre alt und hat noch nie jemanden geküsst. Eigentlich hat sie auch noch nie das Bedürfnis gespürt, aber Liebe beschäftigt ihr ganzes gleichaltriges Umfeld. Was ist bloß der Reiz? Georgia versucht es an der Highschool, am College, doch sie selbst überkommt einfach ein flaues, angeekeltes Gefühl, wenn sie selbst Romantik erfährt - dabei gibt es keinen größeren Fan von Lovestories als sie! Was stimmt bloß nicht? Fragen über Fragen, auf die sie umgeben von einer liebenswerten, durchgeknallten Shakespeare Society immer mehr Antworten findet.

Die große Stärke in Loveless könnt ihr euch schon durch den Klappentext denken: Queerness wird mit einer so enormen Normalität und... Liebe behandelt, angesprochen, darüber informiert, wie ich es noch nie erlebt habe. Einen großen Teil tragen einige starke, mutige, bunte Jugendliche bei, vor denen ich auch so niederknie. Sie reißen alle anderen mit und machen dieses Buch zu einer Hymne für die LGBTQIA+-Community, ohne es selbst zu merken (aber die Autorin natürlich schon, das sei ihr gegönnt ;). Ich habe mehr gelernt, als beim Lesen eines Sachbuches, denn auch Georgias ungeheure Entwicklung zählt natürlich dazu. Dazu, WOW, hat mich ihre schillernde Persönlichkeit am Ende auf einer tiefen Ebene berührt, was für eine Freundin! Sie ist so selbstlos und auf eine unbeschreibliche Georgia-Art bescheiden. Viele Gefühle und Eindrücke, doch die Handlung ist leider etwas auf der Strecke geblieben. Was kein großes Drama ist (das aber auch recht konstruiert wirkte), plätschert dahin wie ein ruhiger Bach. Das war über fast 500 Seiten dann zu lang. Ich konnte meinen Augen aber kaum trauen bei dieser Offenheit gegenüber... eigentlich allem und habe dieses Buch mit einem Lächeln und dem Vorsatz zugeklappt, mir eine Scheibe von Georgia, Pip, Rooney, Jason, Sunil, Jess und ihnen allen abzuschneiden.