Alva zieht mit ihrer Familie an den Waldrand. Den dunklen Bäumen steht sie zunächst skeptisch gegenüber, doch sobald sie die furchtlose, natürliche Toni kennenlernt, beginnen ihr die Bäume ans Herz zu wachsen. Die beiden Mädchen verbringen einen wunderschönen Sommer mit klettern, baden, Spurensuchen und vor allem Geschichtenerzählen. Das kann Toni so gut wie niemand sonst, findet Alva. Aus ihren Worten werden einzigartige Waldwesen und die Kinder geraten immer tiefer hinein in ihr Spiel. Doch plötzlich nehmen Tonis Ideen dunkle Wendungen und für die Rettung der Waldwesen nimmt Toni sehr viel mehr in Kauf, als Alva lieb ist...
Renées Meinung:
Dieses Buch steckt voller magischer Marmeladenglas Momente. Zum Glück kann ich das Buch wie ein Marmeladen Glas mit Glück immer wieder öffnen. Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil einen in eine wundervolle Welt zu schicken, die mich zurück in meine Kindheit schickt. Ein paar der Dinge, die Alva und Toni im Wald unternommen haben, habe ich mit meiner ehemaligen besten Freundin auch gemacht. Es war unglaublich schön wieder an diese Erlebnisse erinnert zu werden. Es war fantasievoll, ohne eine Fantasy-Geschichte zu sein. Es war ernst, ohne belehrend zu sein, denn „Waldmädchensommer“ macht auch auf ein wichtiges Thema aufmerksam, dass ich selten in Kinderbüchern so erlebt habe. Ein Kind, dass von diesem Thema betroffen ist oder ein*e Freund*in könnte beim Lesen so auf die Problematik aufmerksam werden, ohne mit erschreckenden Fakten überrollt zu werden. Ein wunderschönes Buch, voller Waldmagie, das einen von innen heraus wärmt und glücklich macht - 4,5 Sterne
Johannas Meinung:
Für die Mädchen sind es Tonis Erzählungen, die sich nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden lassen, doch für mich sind es die von Theresa Czerny. Wenn sie die Worte fließen lässt, entstehen die schönsten Träume, die herzzerreißendsten Begegnungen und die blühendste Natur in der Luft um mich herum. Ihre Geschichten bringen in mir etwas zum Schwingen und lösen ein bizzelnde Magie aus. Die Natur scheint das auch zu spüren, denn als ich das Buch auf dem Apfelbaum quasi in einem Rutsch gelesen habe, kamen Blaumeisen und Eichhörnchen nah heran und die Sonne strahlte genau in den Momenten warm aus der grauen Wolkendecke, in denen sie im Buch den Wald in sanftes Licht tauchte. Die Autorin schenkte mir mir ihrem Werk eine zauberhafte Zeit, die mir den Atem nahm.
Beschreibungen des Waldes kamen dabei nicht zu kurz. Mit einer ausgefeilten und sehr poetischen Wortwahl beschrieb die Autorin die Natur so bildhaft, dass ich gar nicht erst versuchte, einzelne Stellen zu markieren - es wäre das ganze Buch geworden.
Ihre Charaktere habe ich nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen und tief im Inneren habe ich das Gefühl, sie persönlich zu kennen. Ich weiß keine Buchfiguren, die weniger austauschbar wären - außer Jannis und Frida, die ich nach Jahren immer noch manchmal neben mir zu spüren glaube.
Wie Theresa Czerny es dann auch noch schafft, so einfühlsam und sanft ernste Themen einzubringen, ist mir kaum begreiflich. An keiner Stelle wirkte das Buch überladen oder zu schwer für junge Leser*innen, auch wenn es manchmal wirklich traurig wurde. Um was es sich genau handelt, verrate ich an dieser Stelle nicht, weil es zu viel vorausnehmen würde.
"Waldmädchensommer" hat einen festen Platz in meinem Herzen gefunden und ist ein wahrer Schatz in jedem Bücherregal! - 5 Sterne
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