Bewertung: ⭐⭐⭐⭐
Kurzmeinung: Wortgewaltig und so wichtig!
Beste Freundin?
Die 16-jährige Cecilia, genannt Cilia, hat große Angst vor ihrer neuen Schule, nachdem sie ihre alte wegen Mobbing verlassen hat. Welch ein Glück, dass sie gleich am ersten Tag von Hel und ihrer Clique an die Hand genommen wird. Und die scheinen nicht irgendwer zu sein - sie sind selbstbewusst, tragen coole Kleidung und Cilia schließt sich Ihnen überrascht und freudig an. Da hat sie auch gar nichts dagegen, dass Hel alles bestimmt und den Ton angibt - bis es in einem gemeinsamen Sprachcamp eskaliert. Verhält sich so eine beste Freundin?
Dies war mein erstes Buch, in dem bewusst toxische Freundschaften und der Umgang mit ihnen thematisiert wurden und es war eine Erfahrung, die ich nicht vergessen werde. Gekonnt und einfühlsam verwebt die Autorin ernste Probleme und vermittelt die wahren Werte einer Freundschaft. Die Charaktere sind hervorragend entwickelt, sie alle tragen Überraschungen, Sorgen und Träume mit sich. Ganz besonders erleben wir hier natürlich die Ereignisse aus Cilias Sicht, sie erzählt in der ich-Perspektive. So lässt sich der Weg und die Erfahrung dieses doch so verletzlichen, zarten Mädchens wunderbar verfolgen. Am besten gefallen hat mit die Sprache: Inés María Jiménez hat eindeutig Talent für Metaphern und Wortspiele. Nicht nur einmal ist mir aufgrund ihrer Vergleiche die Luft weggeblieben und ich habe beeindruckt einen Post-It an die Worte geklebt. Außerdem sind die winzigen Hinweise auf das Toxische extrem gelungen, immer deutlicher und öfter blitzten sie durch und ließen meine Alarmglocken schrillen, bis es zur Explosion kam. "Ein bisschen Konfetti macht noch keine Freundin" ist aber kein Gute-Laune-Buch, sondern eine Lektion fürs Leben. Seid euch dessen bitte bewusst, bevor ihr (hoffentlich ;) mit dem Lesen beginnt, denn zumindest über mir lag ein ständiger grauer Schleier...
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